Die »Bürgerwerkstatt« in Leipzig am 12. Februar 2019
Die »Bürgerwerkstatt« in Leipzig am 12. Februar 2019
Probleme ansprechen, die Zukunft planen und sich weiter vernetzen – mit diesem Ziel kamen die rund 70 Gäste zur Bürgerwerkstatt in Leipzig. Sie diskutierten lebhaft, kritisch und in einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre, wie Leipzig bis 2030 noch lebenswerter gestaltet werden kann. Neben den Bürgerinnen und Bürgern waren als Gesprächspartner eingeladen: Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Sächsische Staatsminister der Justiz Sebastian Gemkow, Bürgermeister und Beigeordneter für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule Prof. Dr. Thomas Fabian sowie Polizeipräsident Torsten Schulze. Sie konnten zahlreiche Vorschläge und Hinweise aus dem Kreis der Anwesenden für ihre Arbeit mitnehmen.
Ein Hauptanliegen für die Teilnehmer war, die Kommunikation zwischen Bürgern, Verwaltung und Politik zu verbessern. Dabei ging es vor allem um den Wunsch der Bürger, dass Politiker besser erreichbar sein sollen, z.B. über moderne Diskussionsformate. Auch die Verwaltung müsse in Schrift, Ton und Unterstützung der Bürger noch serviceorientierter werden.
Ein weiteres, wichtiges Thema der Veranstaltung stellte der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) dar. So wurde sich beispielsweise ein preiswertes Seniorenticket gewünscht und eine stärkere Präsenz von Sicherheitspersonal in den Bahnen. Aber auch besser ausgebaute Radwege wurden angemahnt, um die Stadt noch lebenswerter zu machen. Die Autoinfrastruktur in und um Leipzig sei für die Masse an Autos nicht mehr ausreichend. Um dem Stau entgegen zu wirken, wurde alternative Mobilität, wie Car Sharing, gefordert. Außerdem war es ein Wunsch der Teilnehmenden, E-Mobilität mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft zu bringen.
Ein globales Problem, welches auch vor Leipzig keinen Halt mehr macht, ist der verstärkte Zuzug in die Stadt und damit einhergehend die starke Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen, besonders für die sozial Schwächeren. Außerdem wurde der Ausbau von Grünflächen gewünscht, denn nur so kann das attraktive Bild Leipzigs bewahrt werden.
Die ehrenamtlich Tätigen forderten, die bürokratischen Hürden durch die zuständigen Stellen zu senken, um bei ihrer gesellschaftlich wichtigen Arbeit entlastet zu werden. Außerdem wünschen sie sich eine stärkere Vernetzung untereinander. Die Behörden sollten sich noch besser abstimmen oder ihre Zuständigkeiten konzentrieren. Ämterrunden wurden angeregt, die genau diese Ziele verfolgen sollen.
Die Teilnehmer der Veranstaltung bewerteten diese Bürgerbeteiligung als geglücktes Instrument, um die Bürger verstärkt in den politischen Prozess zu integrieren. Sie wünschen sich regelmäßig stattfindende Veranstaltungen dieser oder vergleichbarer Art.