04.06.2019

Die »Bürgerwerkstatt« in Plauen

Mehrere Menschen sitzen an einem Tisch. © Nina Scholz

Bei der vorletzten Bürgerwerkstatt des Veranstaltungsformats „Miteinander reden! – Bürgerwerkstatt“ in Plauen kamen knapp 40 Bürgerinnen und Bürger der Einladung nach, um über Zukunftsperspektiven für den Vogtlandkreis zu diskutieren. Als Sachverständige und Gesprächspartner waren in die Berufsakademie Sachsen - Staatliche Studienakademie Plauen eingeladen: der Landrat Rolf Keil, Beigeordneter Dr. Uwe Drechsel, der Amtschef der Sächsischen Staatskanzlei Thomas Popp sowie Polizeipräsident Conny Stiehl.

Auch bei dieser Veranstaltung wurde das Thema des Ehrenamts breit beleuchtet. Es ging dabei ganz wesentlich um die Frage, wie die Wertschätzung für das Ehrenamt erhöht werden könne. Dabei wurden ganz verschiedene Ideen in die Diskussion eingebracht. Debattiert wurde beispielsweise über ein mögliches Ansammeln von Rentenpunkten, über Ehrenamtskarten und höhere Aufwandsentschädigungen, um besonders die Jugend für das Ehrenamt begeistern zu können. Außerdem wurde gefordert, dass das Landratsamt eine weitere hauptamtliche Stelle für die Koordination von Belangen des Ehrenamts bekomme und den Vereinen somit ein Ansprechpartner zur Verfügung stehe.

Weiterhin sprachen die Teilnehmenden über die Außenwahrnehmung des Vogtlandes. Besonders seit den Demonstrationen am 1. Mai sei das Vogtland stets negativ im medialen Fokus gewesen. Die Bürger äußerten sich besorgt über die rechtsextremistischen Tendenzen, die bei der Demonstration des III. Weges deutlich geworden seien. Sie forderten von der lokalen Politik ein deutlicheres Handeln gegen verfassungsfeindliche Parteien. Schon in den jungen Jahren müssten demokratische Werte erlernt werden, weshalb ein weiterer Ausbau des Angebots an politischer Bildung gefordert wurde. Wichtig sei auch, die Beteiligung von Jugendlichen auf allen Ebenen zu stärken. Ein Ehrenamtler regte an, eine Kampagne „Politische Bildung für Vereinsvorsitzende“ zu initiieren.

/
(© Nina Scholz)

Bei der »Bürgerwerkstatt« in Plauen wurde unter Anderem über das Thema Ehrenamt gesprochen.

Mehrere Menschen sitzen an einem Tisch.
/
(© Nina Scholz)

Die Teilnehmer trugen ihre Botschaften schriftlich zusammen.

Auf einem Flipchart steht: »Wir brauche ein Leuchtturm-Thema. Begeisterung und Förderung junger Vogtländer. Ziel: Wir Vogtländer gestalten unsere Region 2030.
/
(© Nina Scholz)
Mehrere Menschen sitzen an einem Tisch und diskutieren.

Außerdem sei die Region durch  Abwanderung vor allem von jungen Leuten geprägt, weshalb Lehrstellen unbesetzt blieben und der Fachkräftemangel sich ausweite. Die Anwesenden waren der Auffassung, eine bessere Bezahlung und insgesamt attraktivere Bedingungen in den Unternehmen könnten hier helfen. Allgemein müsse die Region wieder mehr Attraktivität erfahren, um eine bessere Bleibeperspektive für die junge Generation zu bieten.

Bei Ausbau des ÖPNV wurde eine bessere Anbindung einzelner Dörfer als notwendig angesehen. In diesem Zusammenhang wurden Carsharing-Modelle und die organisatorische Unterstützung für Mitfahrgelegenheiten angeregt, was auch unter Umweltaspekten sinnvoll sein könnte.

Beim Thema Tourismus ging es im Allgemeinen um den Ausbau von Rad- und Wanderwegen sowie im Speziellen um den Ausbau der Region um die Göltzschtalbrücke. Diese müsse in Zukunft attraktiver werden, um Besucher für die Region begeistern zu können. Außerdem wurde über die Einbindung eine Angel-App mit Tipps für Angler in die Tourismuswerbung nachgedacht. Besonders der Individualtourismus müsse angekurbelt werden. Für kleine Bed & Breakfast Pensionen wurden Netzwerkseiten gefordert, damit diese in der Vielzahl der Angebote nicht untergingen.

Sowohl die Gäste als auch die Gesprächspartner waren angetan von der freundlichen und konstruktiven Gesprächsatmosphäre. Vielfach wurde der Wunsch nach einer Verstetigung des Austauschs geäußert.

Videobeitrag zur »Bürgerwerkstatt« in Plauen

Back to top