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Sachsen-Monitor 2021/22

Eine Sachsenkarte mit Klemmbrettern und Stiften

Die Sächsische Staatsregierung stellte am 6. September 2022 den Sachsen-Monitor 2021/22 vor. Nach den jährlichen Erhebungen 2016 bis 2018 ist er nunmehr der vierte Sachsen-Monitor. Das diesjährige Sonderthema umfasst die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Klimaschutz.

Für den Sachsen-Monitor 2021/22 wurden im Zeitraum vom 3. November 2021 bis 14. März 2022 insgesamt 2.013 Personen in ganz Sachsen befragt. Wie bei früheren Sachsen-Monitoren wurde die Befragung mittels eines standardisierten Fragebogens in persönlichen Interviews durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die sächsische Bevölkerung ab 18 Jahren.

Die Umfrage im Detail

  • Grundgesamtheit: Bevölkerung in Sachsen ab 18 Jahren
  • Art der Befragung: Computergestützte persönliche Interviews
  • Stichprobengröße: n=2.013
  • Erhebungszeitraum: 3. November 2021 bis 14. März 2022
  • Zufallsstichprobe
  • Gewichtung nach Alter, Geschlecht und Bildung

Die Ergebnisse des Sachsen-Monitors 2021/22

Hinweis: Die in den Grafiken in Klammern angegebenen Zahlen stellen die prozentuale Veränderung gegenüber dem Jahr 2018 dar.

Mit drei Vierteln blickt die große Mehrheit der Sachsen optimistisch in die Zukunft. Insbesondere die 18- bis 29-Jährigen sowie die 30- bis 44-Jährigen sehen der eigenen Zukunft mit Zuversicht entgegen.

Bei den Sachsen ab 60 Jahren ist der Optimismus gegenüber 2018 leicht zurückgegangen. Auch das formale Bildungsniveau macht bei der Einschätzung einen Unterschied: 87 Prozent der Hochschulabsolventen blicken optimistisch in die Zukunft, bei den Sachsen mit Hauptschulabschluss sind es hingegen nur 60 Prozent.

Persönliche Zukunftserwartungen

© dimap

Im Vergleich zu 2018 schätzen weniger Menschen die wirtschaftliche Lage Sachsens als sehr gut oder gut ein (64 Prozent, 2018: 80 Prozent). Unterschiede in der Einschätzung zeigen sich in der Abhängigkeit vom formalen Bildungsabschluss der Befragten sowie der regionalen Herkunft.

Die positive Beurteilung der persönlichen wirtschaftlichen Situation hat gegenüber 2018 mit zwei Prozentpunkten leicht zugenommen. Insbesondere Befragte, die mit einem Partner zusammenleben oder verwitwet sind, schätzen ihre wirtschaftliche Situation als sehr gut oder gut ein. Das formale Bildungsniveau hat ebenfalls Einfluss auf die Beurteilung. So stufen 70 Prozent der Befragten ihre wirtschaftliche Situation als sehr gut oder gut ein, bei den Realschulabsolventen liegt der Anteil bei 83 Prozent, bei den Hochschulabsolventen sogar bei 93 Prozent.

Wirtschaftliche Lage in Sachsen

Wie beurteilen Sie ganz allgemein die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Sachsen? Ist sie ihrer Meinung nach sehr gut, eher gut, eher schlecht oder sehr schlecht?

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Eigene wirtschaftliche Situation

Wenn Sie jetzt an Ihrer eigene wirtschaftliche Situation denken, ist Ihrer persönliche wirtschaftliche Situation sehr gut, eher gut, eher schlecht oder sehr schlecht?

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Insgesamt betrachtet sind die Sachsen mit ihren persönlichen Lebensumständen sehr zufrieden – insbesondere mit ihrer Wohnsituation. 93 Prozent der Befragten bewerten diese als positiv. Ebenfalls hoch ist die Zufriedenheit mit dem Ausmaß an persönlicher Freiheit (80 Prozent), der Sicherheit auf Plätzen und Straßen (79 Prozent) sowie der gesundheitlichen Lage (79 Prozent) und ärztlichen Versorgung (78 Prozent). Auch bei der Beschäftigungssituation (77 Prozent), der finanziellen Situation (77 Prozent) und der sozialen Absicherung (76 Prozent) ergeben sich hohe Zustimmungswerte. Im Vergleich zu diesen hohen Zustimmungswerten fällt die Zufriedenheit mit den Lebenshaltungskosten deutlich zurück und ist gegenüber 2018 um acht Prozentpunkte gesunken.

Zufriedenheit mit Lebensumständen

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor, zu denen es unterschiedliche Meinungen gibt. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie voll zustimmen, eher zustimmen oder gar nicht zustimmen.

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Eine übergroße Mehrheit der Sachsen ist stolz darauf, was im Freistaat seit der Wiedervereinigung erreicht wurde (88 Prozent) und sieht Sachsen im Vergleich mit westdeutschen Bundesländern gleichwertig an (82 Prozent). Aus Sicht einer großen Mehrheit der Bevölkerung geht es Sachsen wirtschaftlich besser als den anderen ostdeutschen Bundesländern (71 Prozent).

Gut die Hälfte der Sachsen sind jedoch der Überzeugung, die Ostdeutschen würden in Deutschland als Bürger zweiter Klasse betrachtet (55 Prozent). Zwei Drittel der Befragten sehen die Leistungen der Ostdeutschen für den Aufbau Ostdeutschlands nicht angemessen gewürdigt (65 Prozent).

Die DDR stufen 55 Prozent der Sachsen als Unrechtsstaat ein. Ebenfalls gut die Hälfte ist der Auffassung, dass mehr über die Umbrüche und Erfahrungen in der Zeit nach der Wiedervereinigung gesprochen werden sollte (53 Prozent). 88 Prozent sprechen sich dafür aus, die Erinnerung an die Friedliche Revolution von 1989 in Sachsen wachzuhalten.

Leben in Sachsen

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zu Sachsen vor. Bitte sagen Sie mit jeweils, ob Sie der Aussage voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

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Leben in Ostdeutschland

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor, zu denen es unterschiedliche Meinungen gibt. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

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Die Chancen auf einen sozialen Aufstieg werden von den Sachsen verhaltener eingeschätzt als zuletzt im Jahr 2018. 48 Prozent bewerten die Aufstiegschancen als sehr gut oder gut, 49 Prozent dagegen als schlecht oder eher schlecht.

Nach den persönlichen Aufstiegschancen gefragt, bewerten 49 Prozent diese als sehr gut oder gut. Die unter 29-Jährigen (81 Prozent) und die 30- bis 44-Jährigen (72 Prozent) sind dabei deutlich optimistischer. Mit Blick auf den Aufstieg der eigenen Kinder zeigen sich die Sachsen mit 80 Prozent deutlich zuversichtlicher als in den Vorjahren (2018: 70 Prozent, 2017: 64 Prozent).

Nach wie vor ist die Angst vor dem sozialen Abstieg in Sachsen gering ausgeprägt. 19 Prozent schätzen diese Gefahr als hoch oder sehr hoch ein. Die wahrgenommene Gefahr des sozialen Abstiegs der eigenen Kinder sinkt auf 19 Prozent (2018: 22 Prozent, 2017: 27 Prozent).

Chancen auf sozialen Aufstieg in Deutschland

Wie sind Ihrer Meinung nach heutzutage die Chancen in Deutschland sozial aufzusteigen – also von einer niedrigeren Bevölkerungsschicht in eine höhere Bevölkerungsschicht aufzusteigen? Würden Sie sagen…?

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Persönliche Abstiegsgefahr

Und wie schätzen Sie die Gefahr ein, dass Sie persönlich sozial absteigen? Würden Sie sagen, die Gefahr ist…?

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Die Sachsen haben einen kritischen Blick auf die Gerechtigkeit in Deutschland. Die Mehrheit schätzt die Lage als eher ungerecht ein (57 Prozent). Gegenüber dem letzten Sachsen-Monitor 2018 hat die Unzufriedenheit deutlich zugenommen (2018: 49 Prozent).

Dagegen ist das persönliche Gerechtigkeitsempfinden mehrheitlich positiv: 55 Prozent sind der Auffassung, einen gerechten Anteil oder mehr als einen gerechten Anteil zu erhalten. 41 Prozent geben derweil an, etwas weniger oder sehr viel weniger zu erhalten. Als Gründe werden insbesondere geringe Löhne (42 Prozent), geringe Renten (26 Prozent) sowie ein allgemeines Gefühl sozialer Ungleichheit (15 Prozent) genannt.

Eine deutliche Mehrheit (61 Prozent) der Sachsen ist der Auffassung, dass sich das Einkommen nicht allein nach der Leistung des Einzelnen richten sollte, sondern jeder das haben sollte, was er »für ein anständiges Leben« brauche.

Gerechtigkeit in Deutschland

Finden Sie, dass es in Deutschland alles in allem eher gerecht oder ungerecht zugeht?

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Gerechter Anteil

Im Vergleich dazu, wie andere hier in Deutschland leben: Glauben Sie, dass Sie Ihren…

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91 Prozent der Sachsen halten die Demokratie für eine gute Regierungsform. Das ist ein ähnlich hoher Wert wie 2018 (89 Prozent). Die größte Zustimmung kommt aus den Landkreisen Leipzig/Nordsachsen (94 Prozent), gefolgt von Chemnitz/Erzgebirge (93 Prozent) und Dresden/Sächsische Schweiz (91 Prozent). Weniger Zustimmung kam aus den Landkreisen Vogtland/Zwickau (88 Prozent) und der Oberlausitz (83 Prozent).

Damit, wie die Demokratie in Deutschland in der Praxis funktioniert, zeigen sich 59 Prozent eher zufrieden oder sehr zufrieden. Der Wert ist im Vergleich zu 2018 nahezu gleichgeblieben (58 Prozent).

Bewertung der Demokratie im Allgemeinen

Einmal abgesehen davon, wie gut oder schlecht die Demokratie in Deutschland funktioniert: Halten Sie die Demokratie ganz allgemein für eine gute Regierungsform oder für eine schlechte Regierungsform?

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Bewertung der Demokratie in Deutschland

Sind Sie mit der Art und Weise, wie die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland  in der Praxis funktioniert, alles in allem sehr zufrieden, eher zufrieden, eher unzufrieden oder sehr zufrieden?

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Das Vertrauen in die Institutionen bleibt in der zentralen Erkenntnis unverändert: Je weiter entfernt Parlamente und Regierungen vom Lokalen Umfeld sind, desto geringer ist das Vertrauen der Sachsen in sie. Die Bürger vertrauen am wenigsten den Parteien im Allgemeinen (22 Prozent mit sehr großem oder großem Vertrauen), den Kirchen (24 Prozent) und den Medien (26 Prozent).

Das Vertrauen in die Europäische Kommission, das Europäische Parlament, den Bundestag und die Bundesregierung hat im Vergleich zu 2018 wieder zugenommen. Dem steht aber dennoch jeweils eine Mehrheit der sächsischen Bevölkerung gegenüber, die wenig oder gar kein Vertrauen in diese Institutionen hat.

Am meisten Vertrauen hat die sächsische Bevölkerung in die Polizei sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (jeweils 71 Prozent), gefolgt vom örtlichen Bürgermeister (64 Prozent) und dem Bundesverfassungsgericht (62 Prozent).

Vertrauen in Institutionen I

Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von Einrichtungen und Organisationen. Bitte sagen Sie mir für jede, wie viele Vertrauen Sie in sie haben: sehr großes Vertrauen, großes Vertrauen, wenig Vertrauen oder gar kein Vertrauen? Wie ist das mit…

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Vertrauen in Institutionen II

Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von Einrichtungen und Organisationen. Bitte sagen Sie mir für jede, wie viele Vertrauen Sie in sie haben: sehr großes Vertrauen, großes Vertrauen, wenig Vertrauen oder gar kein Vertrauen? Wie ist das mit…

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Zwischen dem Interesse an Politik im Allgemeinen (52 Prozent) und der Politik im Freistaat Sachsen (53 Prozent) gibt es praktisch keinen Unterschied. Im Vergleich zu 2018 ist das Interesse in beiden Bereichen jeweils um rund zehn Prozentpunkte angestiegen.

Weiterhin gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Interesse an Politik und der Höhe des Bildungsabschlusses sowie der subjektiven Schichtzuordnung: Je höher Bildungsabschluss und subjektive Schichtzugehörigkeit, desto interessierter sind die Befragten an Politik.

Die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sind generell unterdurchschnittlich an Politik interessiert. 41 Prozent interessieren sich für Politik im Allgemeinen, nur 30 Prozent zeigen Interesse an sächsischer Politik.

Politisches Interesse im Allgemeinen

Wie stark interessieren Sie sich für Politik im Allgemeinen? Würden Sie sagen sehr stark, stark, wenig oder gar nicht?

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Interesse an Politik in Sachsen

Wie stark interessieren Sie sich für Politik im Feistaat Sachsen? Würden Sie sagen sehr stark, stark, wenig oder gar nicht?

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Rund 70 Prozent der Bürger sind der Meinung, dass sie »so oder so keinen Einfluss darauf haben, was die Regierung tut«. Dennoch sind 83 Prozent schon einmal wählen gegangen oder würden es tun (2018: 69 Prozent). Ebenso haben 85 Prozent schon einmal an einem Volksentscheid teilgenommen oder würden es tun (2018: 76 Prozent).

Eine Dreiviertelmehrheit würde keine politischen Meinungen im Internet einstellen oder teilen (75 Prozent), in keiner Partei mitarbeiten (74 Prozent), sich für kein Amt oder Mandat bewerben (76 Prozent), keine Demonstration blockieren (83 Prozent) und auch nicht für die eigenen Ziele kämpfen (90 Prozent).

Der Wunsch nach mehr Beteiligung ist insgesamt in der eigenen Stadt oder Gemeinde mit 66 Prozent am höchsten, dicht gefolgt von im Freistaat (64 Prozent), im Landkreis (62 Prozent) und in Deutschland (62 Prozent). 54 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Beteiligung in der Europäischen Union.

52 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass »nur direkte Demokratie wahre Demokratie sein«. Dass sich mit mehr direkter Demokratie das Interesse des Volkes an Politik erhöhen würde, glauben zudem 85 Prozent. 76 Prozent sind überzeugt, dass sich Politiker damit stärker nach dem Volkswillen richten würden.

Politische Einflussnahme I

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einer für Sie wichtigen Sache politischen Einfluss zu nehmen. Welche der folgenden Dinge haben Sie schon getan, würden Sie tun und welche würden Sie nicht tun?

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Politische Einflussnahme II

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einer für Sie wichtigen Sache politischen Einfluss zu nehmen. Welche der folgenden Dinge haben Sie schon getan, würden Sie tun und welche würden Sie nicht tun?

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Ressentiments und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit haben in der sächsischen Bevölkerung im Vergleich zu 2018 deutlich abgenommen. Dennoch sind Ressentiments und menschenfeindliche Haltungen insbesondere gegenüber Langzeitarbeitslosen (51 Prozent), Ausländern (40 Prozent), Muslimen (38 Prozent) sowie Sinti und Roma (35 Prozent) weiterhin stark. Knapp ein Drittel der Sachsen hegt homophobe oder sexistische Ressentiments. 16 Prozent stimmen der antisemitischen Aussage »Juden haben zu viel Macht in der Welt« zu.

Aussagen I

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor, zu denen es unterschiedliche Meinungen gibt. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

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Aussagen II

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen vor, zu denen es unterschiedliche Meinungen gibt. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustimmen.

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Bei der Frage nach ihrem Vertrauen in Medien differenzieren die Befragten sehr stark bei der Glaubwürdigkeit einzelner Mediengattungen. An der Spitze der besonders glaubwürdig beurteilten Medien steht das öffentlich-rechtliche Fernsehen, gefolgt vom öffentlich-rechtlichen Radio und Tageszeitungen. Weiterhin folgen Privatfernsehen, Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen und privaten Sender sowie Social Media, wobei diese von den unter 30-Jährigen deutlich häufiger genutzt werden.

Es findet demnach ein Strukturwandel statt: Die Medien, die als weniger glaubwürdig eingeschätzt werden, sind bei den Jüngeren zunehmend wichtige Informationsquellen.

Im Vergleich zu 2016 zeigt sich zudem ein deutlicher Vertrauensrückgang um 15 bzw. 12 Prozentpunkte bei den öffentlich-rechtlichen Medien (62 Prozent) und den Tageszeitungen (60 Prozent).

Glaubwürdigkeit von Medien I

Ich nenne Ihnen jetzt einige Medien. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie diese für glaubwürdig oder für weniger glaubwürdig halten.

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Glaubwürdigkeit von Medien II

Ich nenne Ihnen jetzt einige Medien. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie diese für glaubwürdig oder für weniger glaubwürdig halten.

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Mit 85 Prozent ist die große Mehrheit der Sachsen der Auffassung, dass der Klimawandel menschengemachte Ursachen hat und Klimaschutz ein Thema für alle ist. Insbesondere Personen mit vielen Ressentiments und wenig Demokratievertrauen sind hier gegenteiliger Meinung (lediglich 11 Prozent Zustimmung).

51 Prozent der Befragten würde sich einen großen Plan der Politik wünschen, um eine Lösung zu finden. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten ist wiederum der Meinung, dass die Lösung in kleinen Schritten besteht. Relativ einig sind sich die Befragten zudem darin, dass »die Interessen großer Unternehmen und wohlhabender Menschen zu sehr im Fokus stünden« und »Wirtschaft und Bundesregierung zu wenig tun würden«.

Berücksichtigung von Personengruppen beim Klimaschutz

Inwieweit werden in der öffentlichen Diskussion um Klimaschutz in Deutschland in der Regel die Interessen und Standpunkte der folgenden Personengruppen berücksichtigt bzw. nicht berücksichtigt…?

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Engagement für den Klimaschutz

Wieviel wird bislang von den folgenden Akteuren für den Klimaschutz getan?

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Auf Anfrage stellen wir Ihnen den SPSS-Datensatz gern zur Verfügung.

Fazit zum Sachsen-Monitor 2021/22

Die Sachsen blickten auch nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie nach wie vor mit Zuversicht in die Zukunft: Drei Viertel der Befragten sehen zur Jahreswende 2021/2022 ihre persönliche Zukunft optimistisch, mehr als vier Fünftel sehen ihre eigene wirtschaftliche Situation positiv. 

Die Entwicklung in Sachsen seit 1989 ist für die übergroße Mehrheit der Sachsen eine Erfolgsgeschichte, auf die sie mit Stolz blicken. Dennoch gibt es auch einen starken Wunsch, in Deutschland möge mehr über die ostdeutschen Erfahrungen gesprochen werden, und ein starkes Gefühl, die Aufbauleistung der Ostdeutschen werde nicht angemessen gewürdigt.

Auf die Gerechtigkeit in Deutschland blicken viele Sachsen kritisch. Seit Jahren ist Mehrheit der Auffassung, dass es in Deutschland eher ungerecht zugeht. Eine große Sorge der Sachsen ist die Zunahme des Gegensatzes zwischen Arm und Reich und dem Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Die sozialen Aufstiegschancen werden skeptischer betrachtet als 2018, jene der der eigenen Kinder jedoch sehr viel optimistischer beurteilt als in den vorhergehenden Befragungen.

Das Interesse an Politik hat deutlich zugenommen. Seit 2018 hat die Zahl derer, die einer bestimmten Partei zuneigen, merklich zugenommen – der Anteil der parteipolitisch »neutralen« Bürger ist entsprechend gesunken (von 66 auf 42 Prozent).

Die große Mehrheit der Sachsen hält die Demokratie für eine gute Regierungsform. Weniger zufrieden sind die Bürgerinnen und Bürger jedoch, wenn es um die konkrete Umsetzung geht und damit, wie die Demokratie in der Praxis in Deutschland und Sachsen funktioniert.

Bei Ressentiments und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist gegenüber den Vorjahren ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Besonders auffällig ist dieser Rückgang bei der Fremdenfeindlichkeit, den Ressentiments gegenüber Muslimen, Sinti und Roma sowie im Hinblick auf Homophobie. Beim Antisemitismus ist hingegen keine Veränderung – weder zum Guten noch zum Schlechten – zu beobachten.

Die Mehrheit der Sachsen halten die traditionellen Medien wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Tageszeitungen für glaubwürdig. Soziale Medien werden als wenig glaubwürdige Informationsquellen gesehen. Junge Menschen beziehen ihre Informationen über das politische Geschehen deutlich weniger aus traditionellen Quellen und häufiger aus dem Internet.

Nur wenige Sachsen bezweifeln, dass der Klimawandel von Menschen gemacht ist und die allermeisten betrachten den Klimaschutz als ein »Thema für uns alle«. Geteilter Meinung sind sie bei der Frage, ob man beim Klimaschutz eher auf eine Veränderung der eigenen Gewohnheiten (49 Prozent) oder möglichst auf neue Technologien und Lösungen (47 Prozent) setzen sollte.

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